Hitze und Körpergewicht - hohe Außentemperaturen vermindern den Appetit


Auswirkungen hoher Umgebungstemperatur auf den Appetit, das Sättigungsgefühl und das Körpergewicht

 
Was jeder weiß, bedarf eigentlich keines wissenschaftlichen Beweises mehr: An heißen Tagen haben wir weniger Appetit, das übliche Hungergefühl bleibt aus. Wir meiden warme Speisen und große Mahlzeiten gibt es, wenn überhaupt, erst am Abend, wenn die Hitze nachlässt.
Diese Beobachtung gilt als so selbstverständlich, dass sich die Wissenschaft bisher wenig mit diesem Thema auseinandergesetzt hat. Es ist z.B. wenig bekannt, über die Mechanismen, die beim Menschen zu einem Appetitverlust an heißen Tagen führen. Bisher liegen keine Studien am Menschen vor, die den Zusammenhang zwischen hoher Umgebungstemperatur und reduzierter Nahrungsaufnahme systematisch untersucht haben. Hingegen belegen tierexperimentelle Untersuchungen für alle bisher untersuchten Tierarten eine deutliche Abnahme der Nahrungsaufnahme in heißer Umgebung.

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Aus diesen Beobachtungen lässt sich eine interessante Fragestellung ableiten:

Ist ein heißer Sommerurlaub besonders geeignet, das Körpergewicht zu reduzieren?

Viele Menschen würden aus eigener Erfahrung diese Frage bejahen. Es stellt sich die Frage, ob dies auch zutrifft, wenn das normale Essverhalten beibehalten wird, also unter den Bedingungen, dass keine kalorienreduzierte Diät geplant ist.

Damit die Hitzebedingungen im Urlaub auch ohne Diät zu einer Abnahme des Körpergewichts beitragen können, gilt es folgende Punkte zu beachten:
Vermeiden Sie den Aufenthalt in klimatisierten Räumen vor allem beim Essen. Untersuchungen belegen, dass sich die Nahrungsaufnahme in „kühler Umgebung“ sehr schnell normalisiert. Das heißt, dass das Kaloriendefizit, was durch den fehlenden Appetit über den Tag in der Hitze erreicht wurde, wird zum großen Teil wieder kompensiert durch eine Mahlzeit in klimatisierten Räumen. In heißer Umgebung nimmt der anfängliche Appetit bei einer Mahlzeit deutlich schneller ab als unter normaler Raumtemperatur.

Fazit: Wer den heißen Sommerurlaub nutzen möchte, um ohne zu hungern sein Körpergewicht zu reduzieren, sollte darauf achten, dass die Mahlzeiten nicht in klimatisierten Räumen angeboten werden. Je geringer die Zeitspanne, die in klimatisierten Räumen verbracht wird, desto wirksamer ist die Appetithemmung durch Hitze. 


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Trockenpflaumen mit ausgeprägt sättigenden Effekt

Getrocknete Pflaumen als Zwischenmahlzeit haben einen stärker sättigenden Effekt als ein energetisch identische Menge Brot. Trockenpflaumen reduzieren die Energieaufnahme der nachfolgenden Mahlzeit ausgeprägter als Brot. In einer Crossover-Studie an 45 normalgewichtigen Personen konnte der Nachweis geführt werden, dass Trockenpflaumen als Snack vor einer Hauptmahlzeit genossen, zu einem geringeren Hungergefühl und verminderten Appetit führten als eine Zwischenmahlzeit aus Brot mit gleichem Kohlenhydratanteil.


Literatur:
Farajian P, Katsagani M, Zampelas A.Short-term effects of a snack including dried prunes on energy intake and satiety in normal-weight individuals. Eat Behav. 2010 Aug;11(3):201-3.



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Schwimmen im kalten Wasser ist ungeeignet zur Gewichtsreduktion

Schwimmen im kalten Wasser scheint im Vergleich zu einer Trainingseinheit im warmen Wasser zu einer deutlich höheren Nahrungsaufnahme zu führen. In einer Crossover-Studie mit 11 Probanden wurde untersucht, ob sich die Nahrungsaufnahme in den Stunden nach einer Trainingseinheit unterscheidet, je nachdem, ob das Training im kalten oder angenehm warmen Wasser durchgeführt wurde. Dabei zeigte sich, dass eine 45-minütige Trainingseinheit im kalten Wasser zu einer um 41 Prozent höheren Nahrungsaufnahme als nach dem gleichen Training in angenehm beheiztem Wasser führt.

Die Autoren der Studie folgern daraus, dass die Kälteexposition unmittelbar nach dem Training den Appetit und folglich die Energiezufuhr erhöht und zwar deutlich stärker als es der zusätzliche Energiebedarf durch das kalte Wasser erwarten lassen würde.

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Literatur:
White LJ. et al. Increased caloric intake soon after exercise in cold water. Int J Sport Nutr Exerc Metab. 2005 Feb;15(1):38-47

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Akuter Schlafentzug führt zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme

Akuter Schlafentzug führt zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme

Eine akute Verkürzung der Schlafdauer führt zu einer Zunahme des Hungergefühls am Morgen und am Abend. In einer Crossover-Studie an 12 normalgewichtigen Männern wurde die Schlafdauer für eine Nacht von 8 Std. auf 4 Std. reduziert, dabei lag die Aufwachzeit zwei Stunden früher (d.h. 6 Uhr statt 8 Uhr). Die Gesamt-Energieaufnahme am Tag nach 4 Stunden Schlaf war insgesamt um 22 % höher als unter normaler Schlafdauer und lag damit deutlich über dem gering erhöhten zusätzlichen Energieumsatz bedingt durch die längere Wachphase. Entgegen bisherigen Studienergebnissen erhöhte der Schlafentzug zwar auch die körperliche Aktivität der Probanden, der damit verbundene Energieumsatz kompensierte jedoch nicht die erhöhte Energiezufuhr.

Ein wiederholter Schlafentzug könnte den Daten zufolge langfristig zu einer Gewichtszunahme führen und stellt damit ein Risiko für die Entwicklung von Adipositas dar.


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Sättigungsindex - Welche Nahrungsmittel sind besonders sättigend?

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Literatur:
Brondel L, Romer MA, et al. Acute partial sleep deprivation increases food intake in healthy men. Am J Clin Nutr. 2010 Jun;91(6):1550-9

Welche Nahrungsmittel sind besonders sättigend?